Empfehlungen

Gesammelte Leseempfehlungen, die den Zustand des Journalismus und die Haltung der öffentlich-rechtlichen Medien kommentieren.

„Gelöschter ‚Welt‘-Artikel entsprach nicht Qualitätsstandards…“

Die „Welt“ hat einen Artikel über die Aktion #ichhabemitgemacht und die gleichnahmige Webseite (ich-habe-mitgemacht.de) des Journalisten Burkhard Müller-Ullrich wenige Stunden nach Veröffentlichung wieder gelöscht (archivierte Version auf web.archive.org).

„Frontal gegen Ken Jebsen“

„Der Wiener Verleger Hannes Hofbauer widmet sich in seinem neuen Buch ‚Zensur – Publikationsverbote im Spiegel der Geschichte‘ ausführlich dem gemeinsamen Angriff großer Konzerne und staatlicher Behörden auf das regierungskritische Portal KenFM.“

„Es braucht eine Rückbesinnung auf die journalistischen Grundregeln.“

Am 27. März schrieb die Journalistin und Autorin Gudula Walterskirchen eine kritische Kolumne über den österreichischen Bundespräsidenten in der Tageszeitung Die Presse (diepresse.com). Kurz danach wurde ihr überraschend gekündigt. Walterskirchens letzte Kolumne vom 10. April ist ein Plädoyer für guten Journalismus: „Anstatt umfassend, ergebnisoffen und möglichst neutral zu informieren sowie Meinung und Information sauber zu trennen, greift ein Haltungs- und Erziehungsjournalismus um sich: Indoktrination statt Information, Propaganda statt Berichterstattung. Das führt zu Schwarz-Weiß-Malerei und einer moralisierenden Einteilung in Gut und Böse - Kategorien, die im Journalismus eigentlich nichts zu suchen haben. Auf der Strecke bleiben die Differenzierung, die neutrale Erklärung und das Darstellen von Für und Wider. Qualitätsjournalismus besteht auch darin, möglichst alle Facetten eines Themas zu beleuchten. Im Haltungsjournalismus und seinem Eiferertum haben Widersprüche und Antithesen hingegen keinen Platz.“

„Ukrainekrieg: Deutsche Medienlandschaft endgültig im Rausch“

nachdenkseiten.de

Deutsche und ukrainische Meinungsmacher aus Medien und Politik entfalten aktuell gemeinsam einen massiven Propaganda-Aufwand, der selbst die Corona-Kampagne übertrifft. Die willige Hingabe vieler Redakteure und Politiker an einen ideologischen Rauschzustand ist gefährlich. Selbst gestandene Medienkritiker – weit davon entfernt, naiv zu sein – müssen angesichts der aktuellen Wucht der Meinungsmache und der geballten Verantwortungslosigkeit in den Redaktionen eingestehen, geschockt zu sein. Ein Kommentar von Tobias Riegel.

„Warum Corona-Leugner immer noch Hass säen.“

Einordnung der Meinungsvielfalt-Redaktion:
Die Pandemiemaßnahmen klingen ab, doch die mediale Kontroverse geht weiter. Die Einen nutzen Social Media Accounts und fordern dort Aufarbeitung, Anderen geht dieses Nachspiel zu weit. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk hätte erneut eine Chance, seiner gesellschaftlich vermittelnden Rolle gerecht zu werden. Es wäre eine seiner Pflichten. Doch der Bayerische Rundfunk setzt weiterhin auf Diskreditierung und titelt im aktuellen Kommentar seiner KulturBühne mit den einschlägigen Reizworten. Der Beitrag selbst führt die Tirade fort: Corona-Leugner, Twitter-Mob, Verbal-Schmutz, Verblendung, Pöbel. An die Adresse #IchHabeMitGemacht richtet er den Ruf: Euch braucht niemand! Euch will keiner!

Unsere Antwort: Diesen öffentlich-rechtlich finanzierten Kommentar braucht niemand und will keiner.

„Impfnebenwirkungen mit Nebenwirkungen“

Hans-Hasso Stamer kommentiert auf seinem Blog den ersten ausführlichen ARD-Bericht (daserste.de) über Impfschäden. Produziert wurde die Reportage vom MDR in Leipzig. Kurze Zeit nach der Veröffentlichung wurde bekannt, dass die Verträge der beiden MDR-Chefredakteure Jana Hahn (Hörfunk) und Torsten Peuker (Fernsehen) nicht verlängert werden sollen: „Diese plötzliche Verletzung eines bisherigen gesellschaftlichen Tabus (‚sehr, sehr seltene Nebenwirkungen‘) schlug einige Wellen, wenn auch nicht in der Presse und bei den Leitmedien“, so Hans-Hasso Stamer. Mittlerweile hat das Medienblog Flurfunk (flurfunk-dresden.de) berichtet, dass Hahn und Peuker dem MDR in verantwortlichen Positionen verbunden bleiben sollen.

„Unsere Medien – seit 2014 auf seltsame Weise umgedreht“

Albrecht Müller hinterfragt die Rolle deutscher Medien in der Berichterstattung über den Gesamtkomplex Ukraine/Russland/NATO/USA. Fazit: Offensichtlich sei seit 2014 viel Medien- und PR-Arbeit geleistet worden, da „die Mehrheit unserer Medien nur wenige Jahre später völlig anders ausgerichtet“ sei. Dazu eine Auswahl an Leserbriefen.

„Kolumne gelöscht: Harald Martenstein verlässt den Tagesspiegel.“

„Der Tagesspiegel verliert den Kolumnisten Harald Martenstein. Das teilte der Journalist am Samstag auf seiner Internetseite mit. Zuvor hatte die Chefredaktion des Tagesspiegel eine umstrittene Kolumne von Martenstein gelöscht. Darin hatte der Journalist das Tragen von Judensternen auf Corona-Demonstrationen als ‚sicher nicht antisemitisch‘ eingeordnet.“

„Ein Professor soll weg.“

„Das Studenten­magazin der ZEIT veröffentlicht einen 8-seitigen Artikel über den Kommunikations­wissenschaftler Michael Meyen. Dieser soll ‚Verschwörungs­mythen verbreiten‘. Das Magazin fragt: ‚Warum darf er immer noch lehren?‘ Der Text ist ein Rufmord mit Ansage – und eine Lektion in Konformismus.“

Social-Media-Regeln für WDR-Mitarbeitende - ein Entwurf sorgt für Diskussionen.

„Durch neue Hausregeln zur privaten Social-Media-Nutzung fürchten WDR-Mitarbeitende eine Einschränkung der Meinungs­freiheit. Einen alten Entwurf bezeichnet ‚Monitor‘-Redaktions­leiter Georg Restle als ‚klar verfassungs­widrig‘. Der Sender arbeitet nun nach und will einen neuen Vorschlag präsentieren.“