Seit über 20 Jahren arbeite ich nun im öffentlich-rechtlichen Rundfunk, und ich war immer ein wenig stolz darauf.

Mitarbeiterin

ARD-Anstalt

Seit längerer Zeit bröckelt dieses Gefühl jedoch stetig. Zunächst ist mir aufgefallen, dass intern eine kritische Meinungsäußerung kaum noch erfolgt. Zum Beispiel in Personal­versammlungen. Ein ähnliches Bild ergibt sich in der Außenberichterstattung. Aus meiner Sicht werden politische Statements überhaupt nicht mehr ausreichend hinter­fragt. Beiträge von Nachrichtenagenturen werden eingekauft und nicht selten ohne weitere Überprüfung gesendet. Junge Journalisten erlernen zwar das technische Hand­werk, aber nach meinem Empfinden auch nicht mehr. In den letzten zwei Jahren hat dies im Rahmen von Corona seinen traurigen Höhepunkt gefunden, sowohl im internen Umgang mit nicht geimpften Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen als auch in der größtenteils unkritischen Berichterstattung.

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