Aus meiner Sicht sind die öffentlich-rechtlichen Medien in der Corona-Krise zum verlängerten Arm, zum Sprachrohr der Regierungen geworden.

Mitarbeiterin / Mitarbeiter

Südwestrundfunk (SWR)

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Das war ein Schock für mich, da ich bisher vom Modell eines öffentlich-rechtlichen Rundfunks überzeugt war, der - wie ich glaubte - fair und um Objektivität bemüht berichtet.

Wie kann es sein, fragte ich mich, dass so viele Menschen in aller Welt, darunter seriöse Wissenschaftler_innen, kritische Meinungen und „alternative Fakten“ zu Corona-Themen vertreten, und diese in den öffentlich-rechtlichen Medien kaum Niederschlag finden? Müsste nicht gerade der öffentlich-rechtliche Rundfunk, in dessen Statuten die Wahrung von politischer und wirtschaftlicher Unabhängigkeit verankert ist, auch diese Stimmen ausgewogen zu Wort kommen lassen? Und so ein realistisches Abbild der Vielfalt an Meinungen und Informationen liefern, auf dass sich jede/r selbst ihre/seine Meinung bilde? Stattdessen werden - nach meiner Beobachtung - Kritiker_innen und Andersdenkende noch immer weitgehend ignoriert und leider zum Teil auch diffamiert. (Es gibt Ausnahmen - danke dafür!)

Mein Glaube an den öffentlich-rechtlichen Rundfunk als unabhängiges Organ für Meinungsvielfalt, ausgewogene und objektive Berichterstattung ist daher leider erschüttert. Ich gebe aber die Hoffnung auf einen Bewusstseinswandel im Öffentlich-Rechtlichen nicht auf.

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