Ich hoffe inständig, dass die kritisch Hinterfragenden mehr werden.

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Südwestrundfunk (SWR)

Ich habe vor einiger Zeit in einer Nachrichtenredaktion gearbeitet und in den letzten 18 Monaten oft schon gedacht, dass ich diese Zeit seit Corona dort nicht überstanden hätte - ohne zu platzen, die Arbeit zu verweigern oder psychisch krank zu werden.

Es gibt nur wenige im Haus, mit denen man sich verbunden und nicht verraten beziehungsweise unsolidarisch fühlt. Denn diejenigen, die in den vergangenen Monaten kritische Fragen gestellt oder eben auch mal nicht nur aus dem Öffentlich-Rechtlichen ihren Wissensdurst gestillt haben, sind rar. Oder schüchtern und trauen sich nicht. Oder sind nicht da, weil ins Homeoffice verbannt. Und dort bekommt man teilweise noch weniger mit oder leidet oftmals unter der Isolation, der Angst und verliert den offenen Blick.

Ich weiß nicht wie, aber ich hoffe inständig, dass die kritisch Hinterfragenden mehr werden. Dass die Fakten einfach nicht mehr geleugnet werden können. Und dass es möglich ist, durch die dicke Schicht der Angst zu dringen, die leider maßgeblich auch von den Medien forciert und befeuert wurde (wofür ich mich zutiefst fremdschäme) - und eine neue Offenheit zu wecken.

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